EIN TRAUM ...

Heute möchte einfach einen Traum erzählen, den ich vor einiger Zeit aufgeschrieben habe.

 

Heute Nacht träumte ich, ich bin mit einer Freundin irgendwo mitten in Hamburg und kenne mich dort absolut nicht aus und weiß auch nicht, wie wir nach Hause kommen, aber meine Freundin wusste, wie und wohin die Busse fahren.
Wir gingen ins Osho-Center (ein in diesem Traum sehr gemütliches Restaurant, voll mit nahbaren Menschen) und ich musste nochmal zur Toilette, während meine Freundin schon zur Bushaltestelle ging. Als ich ebenfalls dorthin kam, war meine Freundin weg und ein Bus war kurz davor, zu fahren. Ich wusste nicht, ob es 'mein' Bus war, geriet in Sorge und zögerte ewig lange, während die Zeit verstrich, doch die Angst, in den falschen Bus zu steigen, war unüberwindbar groß, denn dann wäre ich ja noch mehr in der Fremde verloren. Dann fiel mir auch noch meine Tasche runter und der Inhalt kullerte in alle Richtungen. Und während ich mich in dem darauf folgenden Chaos verlor und versuchte, all die vielen Dinge, die herausgefallen waren, wieder einzusammeln, setzte sich nun auch noch der Bus in Bewegung. Ich wusste noch immer nicht, ob ich einsteigen sollte und stand ratlos da. Der Bus wendete langsam, um auf seine Strecke zu gelangen, und musste dabei noch einmal hautnah an mir vorbei. Die Fenster waren offen. Ich wollte nun doch mit. Ich rief dem Fahrer im langsamen Vorbeifahren rasch durchs Fenster zu 'Kann ich noch mit?', und der Busfahrer schüttelte nur stumm den Kopf und fuhr los. Ich dachte voller Schrecken 'Oh Gott, wie komme ich denn jetzt nach Hause??' 
Da wachte ich auf, zuhause. 


Die Erleichterung war unendlich, und im Aufwachen begriff ich: Das ist es mit der Transformation, mit der spirituellen Entwicklung, dem Aufstieg: Es ist das Erwachen aus unserem verstrickten Traum, in dem wir uns verzweifelt bemühen, sein Chaos in den Griff zu bekommen und die Kontrolle zu behalten und in diesem Traum nach Hause zu finden oder wenigstens eines zu erschaffen - in Dingen oder Häusern oder Beziehungen - und beim Aufwachen feststellen: Wir SIND bereits zu Hause!

 

   



Der Traum ist eine Weile her, und ich möchte noch etwas anfügen:

Es geht mir mit diesem Traum und dem Aufwachen daraus nicht darum, dass man sich nur immer bewusst machen müsse, dass bereits alles gut sei, und damit wäre dann auch alles gut. Es stimmt, dass alles bereits gut ist, ist aber eben für diejenigen inneren Gefühlsreiche in uns, die seit Langem Angst, Schmerz oder Kummer in sich haben, bedeutungslos, solange wir uns ihnen nicht zuwenden. Es gibt in uns Bereiche, die wir nicht wahrnehmen wollen, weil sie uns zutiefst beunruhigen, und das verdoppelt ihr Dilemma und macht die Situation für sie unlösbar. Und ehe nicht diese inneren Bereiche wieder ins Ganze, also in uns selbst, integriert werden, werden sie sich auch immer wieder melden - denn sie sind DA, und sie sind wir - und werden leider auch immer von uns wieder weggedrückt werden. Erst dann, wenn wir sie schließlich in Ruhe anschauen und sich ausdrücken lassen, gelangt dieser jeweilige Traum zu seinem Ende. Wir haben diese inneren Gefühle mit unserem ruhigen Bewusstsein betrachtet, sie wieder angenommen, sind wieder bei ihnen, und nun sind auch sie wieder bei uns und damit bei Bewusstsein und können heilen.

Wenn ich also aus einem Traum erwache und weiß, ich bin in Sicherheit, dann bin ich  - verglichen mit dem Traum-Ich - nun bewusst. Wenn ich nun daher noch einmal in Ruhe durch die einzelnen Traum-Sequenzen gehe, sie noch einmal ganz aufmerksam und in aller Ruhe bis ins kleinste Detail wirklich erlebe, durchfühle - nicht durchdenke -, und sie sich bis in ihre Symbolik wirklich ausdrücken lasse, sie miterlebe -, dann wird all das mehr und mehr heilen.

Also: Alles ist bereits gut, warum also nicht einen Schritt zurücktreten, wenn man sich in der Angst, der Sorge, dem Pessimismus verheddert und sich bereits damit identifiziert hatte, und es ganz in Ruhe betrachten? Aus der Ruhe von 'Alles ist gut!' heraus. Mitfühlen, aber nicht erfassen lassen. Betrachter, Wahrnehmender bleiben, mitfühlen und wirklich BEI DIESEM TEIL VON UNS bleiben, der in seinem Traum verfangen ist und ihn als so schrecklich erlebt...